
Um meinen Traumberuf der Maskenbildnerin zu erlernen, musste ich einen langen Weg gehen. Damals war ein erfolgreich abgeschlossener Friseurberuf die wichtigste Voraussetzung für die Ausbildung zur Maskenbildnerin. Deshalb begann ich – wenn auch zunächst eher notgedrungen – meine Friseurausbildung, die sich schnell zu einer -preisgekrönten- Lehrzeit entwickelte und in meinem erfolgreichen Gesellenabschluss mündete.

Als mir während meines Praktikums im Friedrichstadt-Palast die Möglichkeit angeboten wurde, dort meine Ausbildung zur Maskenbildnerin zu absolvieren, ergriff ich diese Chance sofort.



Und selbstverständlich entschied ich mich für den Palast, als mir nach meiner Ausbildung eine feste Stelle in der Maske angeboten wurde. Doch nach zehn Jahren in ungekündigter Stellung am Friedrichstadt-Palast spürte ich, dass ich mehr wollte …
… mehr Verantwortung,
… mehr Herausforderung,
… und mehr Zeit für meine Familie.
Zehnstündige Schichten an sechs Tagen pro Woche, ohne Wochenenden und Feiertage, sind ein hoher Preis in diesem Beruf.
Deshalb machte ich mich im Dezember 2017 als freischaffende Maskenbildnerin selbstständig. Endlich hatte ich die Verantwortung und die kreative Freiheit, die ich mir gewünscht hatte – und die Herausforderung gleich dazu.
Denn nun ging es darum, „Sie – die Frau von nebenan „ in eine umwerfende Schönheit für ihren besonderen Anlass zu verwandeln: sei es ein Geburtstag, eine Jugendweihe, ein Familienfoto, eine Hochzeit oder einfach ein eleganter Theaterabend.

Stetig und bescheiden wuchs mein kleines Unternehmen, und die Buchungszahlen für besondere Anlässe und Hochzeiten verdoppelten sich Jahr für Jahr. Doch im März 2020 kam Corona nach Ostbrandenburg – und zerstörte all das, was ich bis dahin aufgebaut hatte, von einem Tag auf den anderen. Die Lockdowns verhinderten jeden Neustart: Hochzeiten wurden abgesagt, Feiern verboten, Theater geschlossen. Auch 2021 besserte sich die Lage kaum. In diesen anderthalb Jahren schwand meine Hoffnung zunehmend, ob und wie es für mein Unternehmen überhaupt weitergehen würde.
Umso mehr wirkte es im Frühjahr 2021 wie ein kleiner Lichtblick, als die Firma BERGMANN, ein renommierter Anbieter in der Haarbranche, einen Online-Wettbewerb im Show-Frisieren ausrief. Mein Kampfgeist war sofort geweckt – und nach über 18 Jahren wagte ich wieder die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb. Eigentlich wollte ich einfach nur dabei sein. Doch am Ende gewann ich sogar den dritten Platz.



Davon inspiriert und ermutigt, beschloss ich, die zweite Jahreshälfte zu nutzen und einen Vollzeitkurs zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Friseurhandwerk in Berlin zu absolvieren sowie die Prüfungen an der Handwerkskammer Berlin abzulegen.
Seit Februar 2022 trage ich den Meistertitel im Friseurhandwerk. Damit bin ich heute sowohl Maskenbildnerin als auch Friseurmeisterin.











